Fährdienst Geisshof wird eingestellt

Die vom Pontonier-Fahrverein Bremgarten als Tradition betriebene Fähre im Geisshof wird am Sonntag, 20. März 2016 das letzte Mal die Reuss überqueren.

An der Generalversammlung der Pontoniere Bremgarten ist ein Antrag zur Abschaffung der Fähre als Entlastung für das Vereinsprogramm angenommen worden. Dies aufgrund des doch erheblichen Aufwandes (Organisation/ Unterhalt) der einem immer kleiner werdenden Ertrag gegenübersteht.

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Die Fähre, für manchen eine Abkürzung, für andere ein Erlebnis, befördert die Leute gratis zwischen den Ufern hin und her. Sie war jeweils bei schönem Wetter an Sonn- und Feiertagen zwischen Anfang März und Mitte September in Betrieb. Jeweils mindestens drei Pontoniere betrieben die Fähre, um die Spaziergänger, Wanderer und Hündeler sicher und mit reiner Muskelkraft über die Reuss zu bringen. Eine Gabe für die Vereinskasse war zwar willkommen, mit den Einnahmen machte der Verein aber kaum Gewinn.

Erstmals nahm der Verein in Zusammenhang mit dem Volksmarsch 1968 in der Nähe vom Geisshof Unterlunkhofen eine Fähre in Betrieb. Zuvor gab es hier eine Holzbrücke, die der Genietrupp während des Zweiten Weltkriegs gebaut hatte, die den Geisshof mit dem andern Ufer wenig oberhalb des Klosters Hermetschwil verband. Als die Brücke reparaturbedürftig geworden war, konnten sich die anliegenden und interessierten Gemeinden nicht zur Übernahme der Kosten für die Instandstellung und weiteren Unterhalt durchringen. Es bli eb daher nur der Abbruch der Brücke. Damit war der von unzähligen Spaziergängern geschätzte Flussübergang buchstäblich ins Wasser gefallen.

Die Fähre des Pontonier-Fahrvereins fand sofort grossen Anklang, zumal sie als eine in der Schweiz ganz seltene Übersetzmöglichkeit ohne Seilführung eine besondere Attraktion war.

1979 wurde dann der Dominilochstäg unterhalb des Klosters Hermetschwil in einer ersten Version durch das Militär erstellt. Dieser Fussgängerübergang hatte eine Einbusse der Fähreinnahmen zur Folge. Leider wurde die Brücke nur gerade 5 Jahre alt und 1984 von einem Hochwasser weggeschwemmt. Dies war erneut eine Chance für die Fähre die durch die fehlende Brücke die einzige Möglichkeit zur Überquerung der Reuss war.

Als 1988 die neue Überdachte Brücke erstellt wurde sanken die Fähreinnahmen erneut rapide. Dies bewegte die Pontoniere Bremgarten sogar dazu, die „Millionenbrücke und die Räpplifähre“ als Fasnachtsmotto darzustellen und am damaligen Umzug das Publikum zu begeistern.

Beim Betrieb der Fähre ging es in erster Linie darum, den Pontonier-Fahrverein Bremgarten zu präsentieren, die Kameradschaft zu fördern und einen gemütlichen Sonntag zu verbringen. Dieses Vereinskapitel wird nun Ende März geschlossen.

Vielen Dank allen Fahrgästen die uns über die Jahre begleitet haben.
Pontonier-Fahrverein Bremgarten, Pressechef Bernhard Koch

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